Warum interne Kommunikation genauso wichtig ist wie externe 

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Ein Unternehmen steht auf zwei tragenden Säulen: der externen Kommunikation – also der Werbung, die sich an Kund:innen, Partner:innen und die Öffentlichkeit richtet – und der internen Kommunikation, die die Mitarbeitenden erreicht. Unser Gastautor Emmanuel Buchholz, Gründer der konstruktiv werkstatt, zeigt, warum beide Säulen unverzichtbar sind – und weshalb die interne Kommunikation oft unterschätzt wird. 

Externe Kommunikation: Laut, sichtbar – und teuer 
Die externe Kommunikation ist das Schaufenster eines Unternehmens. TV, OOH, Radio und Online – viele klassische Kanäle, die Konsument:innen erreichen sollen. Diese Sichtbarkeit hat ihren Preis: Ein 30-Sekunden-Spot zur Primetime kostet schnell 40.000 Euro, eine Seite in einer Tageszeitung 25.000 Euro, eine Woche Plakatwerbung ähnlich viel. Hinzu kommen Ausgaben für Agenturen, Content-Produktion und Mediaplanung. 
Doch: Aufmerksamkeit nach außen bringt wenig, wenn im Inneren niemand weiß, wohin die Reise geht. 

Interne Kommunikation: Leise, unsichtbar – und unterschätzt 
Die zweite Säule – die interne Kommunikation – erreicht die Menschen, die das Unternehmen tragen. Sie verbindet Teams, vermittelt Werte, schafft Identifikation und sorgt dafür, dass alle am selben Strang ziehen. Ohne sie gäbe es keine funktionierenden Prozesse, keine Innovationen – und letztlich auch keine Produkte, die verkauft werden könnten. 
Trotz ihrer zentralen Rolle wird interne Kommunikation oft als „nice to have“ betrachtet. Dabei ist sie vergleichsweise günstig: Schon mit 20 bis 45 Euro pro Mitarbeiter:in und Jahr lässt sich eine solide Basis schaffen. Ein Unternehmen mit 1.000 Mitarbeitenden müsste also nur auf eine einzige Zeitungsanzeige verzichten – und hätte ein Jahr lang nachhaltige Wirkung im Inneren. 

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Warum interne Kommunikation mehr Aufmerksamkeit verdient 

1. Mitarbeitende sind Markenbotschafter:innen. 
Wer intern gut informiert ist, spricht auch extern positiv über das Unternehmen. Jede:r Mitarbeitende wird so zum Multiplikator – im privaten Umfeld, auf Social Media oder im Kundengespräch. 

2. Gute Kommunikation steigert die Produktivität. 
Klare Informationen, transparente Entscheidungen und wertschätzende Kommunikation fördern Motivation und Effizienz. Missverständnisse und Reibungsverluste kosten hingegen Zeit und Geld. 

3. Kultur entsteht durch Kommunikation. 
Werte, Visionen und Strategien leben nicht auf PowerPoint-Folien, sondern in Gesprächen, Meetings und digitalen Kanälen. Interne Kommunikation ist das Medium, durch das Unternehmenskultur entsteht und gepflegt wird. 

4. Veränderungen brauchen Kommunikation. 
Transformation, Wachstum oder Krisen – ohne eine starke interne Kommunikation sind Veränderungen kaum zu bewältigen. Sie schafft Orientierung, Vertrauen und Zusammenhalt. 

Fazit: Einseitige Kommunikation ist kein stabiles Fundament 
Ein Unternehmen, das nur auf externe Kommunikation setzt, steht auf wackeligen Beinen. Erst die Kombination aus starker Außenwirkung und lebendiger interner Kommunikation macht Organisationen zukunftsfähig. Denn am Ende sind es die Menschen im Unternehmen, die Ideen entwickeln, Produkte gestalten und Dienstleistungen erbringen. Sie verdienen eine Kommunikation, die sie erreicht, einbindet und stärkt – und das für einen Bruchteil dessen, was eine Anzeige in der Zeitung kostet. 

Über den Autor: 
Emmanuel Buchholz ist Gründer der konstruktiv werkstatt. 
Mit seiner Agentur begleitet er Unternehmen in allen Fragen der internen Kommunikation – von der Analyse über die Tool-Auswahl bis hin zur Implementierung. Sein Ziel: Wege verkürzen, Zeit sparen, Fluktuation senken und ein echtes WIR-Gefühl schaffen. 
Mehr über seine Arbeit: www.konstruktiv-werkstatt.com 

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