Homeoffice im Wandel

Studie der Uni Konstanz offenbart neue Erkenntnisse

Die Konstanzer Homeoffice-Studie, die seit März 2020 in regelmäßigen Abständen durchgeführt wird, untersucht die Einstellung von Beschäftigten und Führungskräften zum Thema Homeoffice. Die neuesten Ergebnisse der Langzeitstudie zeigen: Der Wunsch nach flexibler Arbeit bleibt hoch, jedoch gibt es signifikante Unterschiede zwischen den Vorstellungen von Führungskräften und Mitarbeitenden.

Homeoffice-Wunsch bleibt hoch – aber mit Veränderungen

Die aktuelle Konstanzer Homeoffice-Studie bietet auch in ihrer neuesten Ausgabe spannende Einblicke in die Arbeitswelt. Eine der wichtigsten Erkenntnisse: Der Wunsch nach Homeoffice-Möglichkeiten ist bei Mitarbeitenden zwar leicht rückläufig ist, bleibt aber auf einem hohen Niveau. Wünschten sich die Befragten im Jahr 2023 noch durchschnittlich 2,92 Homeoffice-Tage pro Woche, liegt dieser Wert aktuell bei 2,64. Auffällig ist, dass sich Mitarbeitende ohne Führungsverantwortung (2,79 Tage) deutlich mehr Tage im Homeoffice herbeisehnen als ihre Führungskräfte (2,47 Tage).

Führungskräfte skeptischer gegenüber Homeoffice

Auch bei der Notwendigkeit nach einer Präsenzpflicht im Unternehmen gehen die Meinungen auseinander: Während etwa ein Drittel der Führungskräfte eine stärkere Präsenzpflicht als sinnvoll erachtet, sind es bei den Mitarbeitenden ohne Führungsverantwortung nur 19 Prozent. Diese Unterschiede spiegeln sich auch in der Wahrnehmung von Heimarbeit auf Aspekte wie interne Kommunikation und Effizienz wider. Führungskräfte sind tendenziell kritischer und sehen häufiger Probleme darin, effiziente Arbeitsprozesse, eine funktionierende Teamkommunikation und Identifikation mit dem Unternehmen durch mobiles Arbeiten sicherzustellen.

Negative Auswirkungen von Präsenzpflicht auf Mitarbeitende

22 % der Befragten gaben im Rahmen der Studie an, dass in ihrem Unternehmen wieder eine generelle Präsenzpflicht eingeführt worden sei. Hier zeigt sich ein signifikanter Anstieg psychischer Herausforderungen. So wirkt sich eine stärke Präsenzpflicht laut der Konstanzer Homeoffice-Studie negativ auf das emotionale Befinden aus. Die emotionale Erschöpfung ist bei Mitarbeitenden, die einer Präsenzpflicht unterliegen, nahezu doppelt so hoch wie bei jenen ohne solche Vorgaben. Diese Daten unterstreichen die Bedeutung einer sensiblen Gestaltung von Arbeitsmodellen, die sowohl die Bedürfnisse der Mitarbeitenden als auch die Anforderungen der Unternehmen berücksichtigen.

Herausforderungen für Unternehmen in der Transformationsphase

Die Ergebnisse der Konstanzer Homeoffice-Studie zeigen, dass die Einführung von flexiblen Arbeitsmodellen nicht ohne Herausforderungen ist. Die Unterschiede in den Einstellungen und Bedürfnissen zwischen Führungskräften und Mitarbeitenden machen deutlich, dass Unternehmen in der aktuellen Transformationsphase gefordert sind, Lösungen zu finden, die beiden Seiten gerecht werden. Es gilt, eine Balance zu schaffen, die sowohl die Produktivität als auch das Wohlbefinden der Mitarbeitenden fördert und gleichzeitig den betrieblichen Anforderungen entspricht.

Homeoffice-Studie – unser Fazit

Die Konstanzer Homeoffice-Studie liefert wertvolle Einblicke in die Entwicklung und die Herausforderungen der modernen Arbeitswelt. Trotz eines leichten Rückgangs des Homeoffice-Wunsches bleibt die flexible Arbeitsform weiterhin gefragt. Die Studie zeigt auch, dass Unternehmen gut beraten sind, die unterschiedlichen Bedürfnisse und Sichtweisen von Führungskräften und Mitarbeitenden in ihre Planungen einzubeziehen, um eine gesunde und produktive Arbeitsumgebung zu schaffen.

Die vollständige Studie und weitere Informationen zu den aktuellen Ergebnissen der Konstanzer Homeoffice-Studie findest du hier: Website der Universität Konstanz.


Dieser Artikel wurde verfasst von:

Portrait von Margit Wickhoff

Margit Wickhoff
Texterin, Content Creatorin und Agenturleiterin bei „butterbrot“

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